Leni Klum auf dem VOGUE-Cover: Wie es ist, als Tochter von Heidi Klum ins Model-Business zu starten (2024)

Hast du das Gefühl, dass dich Leute mit einer bestimmten Erwartung unter die Lupe nehmen und dich mit den Model-Kids aus anderen prominenten Familien vergleichen wie Kaia Gerber, Lily-Rose Depp, Hailey Bieber, Georgia May Jagger, Kendall Jenner, Gigi und Bella Hadid?

Leni Klum: Natürlich muss man aufpassen, dass man sich nicht ständig vergleicht. Doch das ist, denke ich, auch der Nebeneffekt von Plattformen wie Instagram oder Tiktok. Ich meine, es ist immer gut, sich Inspiration zu holen, aber vergleichen sollte man sich nicht. Ich mache eigentlich immer mein eigenes Ding, dann fühle ich mich einfach am wohlsten. Ich glaube, das habe ich von meiner Mama.

Heidi Klum: Ich versuche euch immer einzutrichtern, dass ihr nichts auf die Meinung von Fremden geben sollt. Aber das ist leichter gesagt als getan. Deshalb wollte ich, dass du bis jetzt mit einem öffentlichen Account wartest und nur einen privaten innerhalb deines Freundeskreises nutzt. Selbst wenn Jugendliche vorsichtig mit Social Media umgehen sollten, haben diese Plattformen auch viel Gutes bewirkt. In den Neunzigern wurde noch streng in Schubladen gedacht: Edgy, Grunge, Heroin Chic, High Fashion – oder man war zu kommerziell für den Runway. Die Vielfalt an Persönlichkeiten, Körperformen, Hautfarben, die wir heute sehen, ist doch wunderbar. Wir hatten 2015 bei GNTM die erste Transgenderkandidatin und haben über die Jahre auch öfter versucht, Mädchen eine Chance zu geben, die kleiner oder Plus Size waren. Es freut mich so, dass die potentiellen Werbekunden immer offener dafür werden.

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Was sollten die Mädchen 2021 richtig machen, um bei GNTM weiterzukommen?

Heidi Klum: Sie selbst und keine leere Hülle sein! Und dann bitte verstehen, dass es ein Wettbewerb ist, bei dem man alles geben muss. Nimm die Herausforderung nicht mir zuliebe, sondern für dich selbst an. Sei dein eigener Boss! Ich motiviere, erkläre Sachen, mache Stimmung und bin gern Cheerleader. Wir hatten mal eine Plus-Size-Kandidatin, die zeigen wollte, wie toll Curvy Girls aussehen. Und sie hatte absolut das Potential. Um ehrlich zu sein, war sie eine meiner Top-Favoritinnen. Ich habe am Rand den Hampelmann für sie gemacht, damit sie aus sich herausgeht. Aber das Selbstvertrauen und der Wille waren einfach nicht da. Der Funke ist nicht übergesprungen. Und das ist am Ende das Einzige, auf das es ankommt. Man muss andere begeistern und mitreißen, man muss in ihnen das Gefühl auslösen, so sein zu wollen wie man selber. Schließlich bewirbt man als Model ein Produkt, das andere sehen und mögen sollen.

Heidi und Leni Klum in ihrem allerersten gemeinsamen Video-Interview

Gibt es inzwischen mehr Freiheit, als Model Grenzen zu ziehen, wie man etwas und was man bewerben soll?

Heidi Klum: Das konnte man schon immer. Zum Vertrag mit einer seriösen Agentur gehört ein langer Fragebogen mit offensichtlichen Punkten wie Nacktheit ja oder nein, trägt man Pelz? Und dann geht es weiter ins Detail, für welche Art von Kunden und Kreativen man arbeiten möchte. Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, gut auf sich aufzupassen, denn rechtlich gesehen gehören die Bilder am Ende dem Fotografen. Ich glaube, es wird auch noch etwas dauern, bis ich es schaffe, meine schützende Hand nicht mehr über Leni zu halten. Es ist ihre Karriere, sie soll ihre Entscheidungen treffen, aber ich bleibe für immer ihre Mutter. Deswegen musst du mir nachsehen, wenn ich mich ab und zu einmische.

Leni Klum: Ich bin tatsächlich froh, dass du das tust. Ich meine, du hast das alles schon erlebt, du arbeitest schon so lange in diesem Job. Es wäre ja auch irgendwie komisch, wenn du mir als meine Mutter nicht helfen würdest. Ja, ich will mein eigenes Ding machen, wir sind sowieso so unterschiedlich, dass das gar nicht anders geht. Aber für deine Tipps bin ich sehr dankbar. Auch wenn es nicht immer so wirkt.

Wie sind deine Eltern damals damit umgegangen, Heidi, als deine Karriere losging?

Heidi Klum: Meinen Eltern war es wichtig, dass ich mit Selbstrespekt durchs Leben gehe. Dazu gehört ein gutes Verhältnis zum eigenen Körper, aber auch, sein eigenes Geld zu verdienen, um niemals von jemand abhängig zu sein. Das war auch meiner Mutter immer besonders wichtig. Und natürlich möchte ich, dass auch meine Kinder zu selbständigen Erwachsenen werden. Womit sie ihr Geld verdienen, ist mir aber ziemlich egal, solange sie glücklich sind.

Welche Erfahrungen kann man weitergeben, welche Fehler müssen selbst gemacht werden?

Heidi Klum: Als Mutter überlege ich mir gut, welche Schlachten ich kämpfen möchte, und flippe nicht wegen ein paar selbstgefärbter Haare oder eines Boyfriends aus. Bei Drogen gibt es dagegen null Toleranz in meinem Haus. Manchmal höre ich von meinen Kindern, dass jemand aus der Klasse in Rehab ist. Sie sind doch noch so jung, aber in L. A. kann man sehr schnell erwachsen werden, wenn man nicht aufpasst. Ich hoffe nur, dass genügend Dinge, die ich zu vermitteln versuche, hängenbleiben. Das Ziel ist ja nicht, auf jede Eventualität vorzubereiten, sondern Kinder selbständig zu machen, ihnen einen Kompass zu geben, damit sie selbst die richtigen Entscheidungen treffen können, wenn man nicht neben ihnen steht.

Leni Klum: Mein Freund und ich wollten uns beide im Mund tätowieren lassen. Die Idee fand meine Mutter nicht so toll.

Heidi Klum: Ich habe am eigenen Leib erfahren, dass es viel mehr weh tut, ein Tattoo wieder entfernen zu lassen. Für mich gehört das zu den Fehlern, die du nicht unbedingt selber machen musst.

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Von Vogue.de

Leni Klum: Die drei kleinen Punkte, die Tom, Bill und ich uns in die Innenseite unserer Finger aus Freundschaft tätowiert haben, waren aber okay.

Heidi Klum: So etwas ist ja auch sweet und harmlos. Aber eigentlich hätte ich eingeschnappt sein können, da wohl kein Punkt für mich übrig war.

Stimmt es, dass der Heiratsantrag von Tom eine Gemeinschaftsproduktion war?

Die Antwort auf diese Frage sowie das gesamte Interview und die Bilder des Cover-Shootings von Heidi und Leni entdecken Sie in der neuen VOGUE-Ausgabe ab 15. Dezember.

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